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Freidenker, die Nein sagen

Von Kathrin

 

Wenn Kinder beginnen, ihren eigenen Willen zu entwickeln, kommen Eltern oft an ihre Grenzen. Dieser Artikel zeigt auf, wie wichtig diese Phase für ein gutes Selbstbewusstsein ist.

„Freidenker“, die „Nein“ sagen

Kinder entwickeln sich immer, und ständig werden wir überrascht, was sie alles Neues können- jeden Tag. Meist trägt das zur großen Freude bei den Erwachsenen bei. Kann es schon laufen? Kann es schon ohne Windel sein? Schläft es durch? Das sind die Klassiker der Fragen.

Aber dann beginnen sie, „nein“ zu sagen. Mit 2 bis 3 Jahren entdecken sie ihren eigenen Willen, sie teilen uns ihre Gefühle mit, sie möchten die Welt entdecken und Dinge selbst tun. Sie sagen „nein“ zu uns, wenn sie nicht ins Bett möchten. „Nein“, wenn sie sich die Hände waschen sollen, „nein“ zum allein in die Kita laufen, „nein“ zum Abendessen,“ nein“ zum guten Plan, den wir uns für den Tag überlegt haben. Sie sagen auch „nein“ zum Teilen des Spielzeuges, „nein“ zur Oma, die sie küssen möchte. Sie finden auch mal Dinge doof, die wir für gut erachten und bleiben am Morgen noch lange im Schlafanzug, obwohl wir schon zur Arbeit müssen.

Und so soll es sein

Ich wünsche mir Kinder, die wissen was sie möchten, Kinder, die sagen, was sie möchten und keine Scheu haben, dies anderen Kindern mitzuteilen und zu zeigen. Kinder, die sich selbst gut kennen, auch ihren Körper, und eigene Grenzen erfahren und aufzeigen. Kinder, die sich freuen, und Kinder, die weinen. Kinder, die ihre Gefühle kennen lernen und diese zeigen, Kinder, die ein klares „Nein“ sagen lernen. Kinder, die nicht jeden küssen und sich ihrer bewusst sind. Ich wünsche mir Kinder, die kämpfen für das, was ihnen wichtig ist, die lernen sich durchzusetzen und am Ball zu bleiben.

Ich finde es großartig, diese Sache mit der Willensstärke, Autonomie und Selbstständigkeit. Und doch muss ich ehrlich sagen, dass es manchmal so schwierig ist. Ich muss hierbei oft bei mir bleiben und bewusst atmen oder eine kleine Pause nehmen, wenn ich genervt bin. Aber das ist mein Gefühl und die Kinder können nichts dafür. Sie sind, wie sie sind: wunderbar und einzigartig. Jedes Kind geht seinen eigenen Weg, und das am besten mit uns als liebevolle Begleiter.

Ich möchte, dass meine Kinder sich später genauso mit der Welt, mit der großen bunten und auch gefährlichen Welt selbstständig auseinandersetzen. Nicht aufgeben, wenn die Schule mal keinen Spaß macht. Nicht mitmachen, wenn andere Kinder etwas von ihnen möchten und fordern, was ihnen nicht behagt. Sie sollen das mit uns in der Familie üben dürfen und ich möchte sie dabei liebevoll begleiten und ihnen einen Leben lang Wurzeln schenken und sie beim Fliegen unterstützen.

Ich möchte Kinder, die frei denken und „nein“ sagen können, auch wenn das Nein uns manchmal viel Kraft kostet und vor allem Zeit und Geduld.

 

Übernahme des Beitrags mit freundlicher Genehmigung von www.fruehe-bildung-online.de

 

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2 Kommentare

Tschüss zum Nuckel! Oder doch besser nicht? – Neu bei Kindheit erleben 16. November 2016 - 22:10

[…] Lest dazu auch meinen Artikel über die Kinder als Freidenker. […]

Reply
Rainer Ostendorf 20. November 2019 - 16:32

Vielen Dank für den schönen Artikel. Kinder können noch „Nein“ sagen. Erwachsene tun oft schwer damit weil sie viel berechnender sind als Kinder. Schöne Grüsse aus Osnabrück

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