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Traurigkeit, mit einem Lächeln im Gepäck- Tod

Von Kathrin

Es sind diese Momente, die mich zusammen zucken lassen- manchmal ausgelöst durch ein Bild, einen Gegenstand, eine Erinnerung, ein Gefühl…

So richtig weiß ich in dem Moment gar nicht, woher es genau kommt, aber es kommt. Erinnerungen, an Personen, die leider schon gegangen sind und ein tiefes warmes Gefühl hinterlassen haben. In Erinnerung an sie spüre ich, neben dem Gefühl der tiefen Traurigkeit, auch ein unglaubliches Gefühl der Dankbarkeit.
Dankbar, dass sie mich lange in meinem Leben begleitet haben und ich immer ein Stück von ihnen in mir trage. Ich sage Dinge, die sie sagten. Ich bin mir bewusst Sachen anders zu tun, weil sie mich darin prägten. Ich betrachte Situationen durch ihre Brille, nutze eines ihrer Gegenstände oder gar das alte Diamant-Fahrrad meiner Oma. Wird mir dies bewusst, so lächle ich innerlich und gleichzeitig gibt es mir manchmal ein mulmiges Gefühl, so etwas wie ein Kloß im Hals, denn sie fehlen mir unheimlich!

Der Tod eines geliebten Menschen nimmt einem viel und ich durfte erfahren, dass er auch etwas zurückgeben kann, etwas Schönes, einst verloren gegangenes… Etwas, woran ich selbst nicht geglaubt oder gedacht habe.


Kinder und der Umgang mit dem Tod

Ich beobachte in diesen Momenten meine Kinder und diese Leichtigkeit und Abgeklärtheit dem Thema gegenüber. Ich erzähle gern von diesen Menschen und möchte, dass auch mein Großer sie nicht ganz vergisst. Eben, weil sie für mich so bedeutsam waren. In jungen Jahren verstehen Kinder nicht was Tod bedeutet, weg ist weg und was ist weg? Einfach nicht mehr da. Dies kann selbstverständlich für Kinder ganz unterschiedliche Konsequenzen haben und je nach Nähe natürlich diverse Lücken hinterlassen. In diesen Fällen beobachtete und hinterfragte der Große einfach und sah, dass Mama traurig ist. Auch sehe ich eine Entwicklung in diesen Monaten und Jahren. Erst schenkte er dem keine Gedanken und Bedeutung, dann wurde es fabelhaft und er ließ dem Tod Fabelwesen zukommen mit Beschützern. Nun im Grundschulalter angekommen, lösen sich die Toten in Luft auf. Ob sie uns sehen und hören können, darüber sind wir unsicher.

Ich erfreue mich an dieser Form des Umgangs und es lässt mich damit anders leben, denn so wirklich wissen, wo sie nun sind, diese lieben Menschen, tue ich es ja auch nicht. Und meine Traurigkeit ist begleitet durch ein Lächeln und ich freue mich, dass der Große auch eher Anekdoten erzählt, als dieses Gefühl mit mir zu teilen. Dafür ist es zu früh und ich bin um so zufriedener, dass ich ihn vor diesem Gefühl noch etwas beschützen kann, seine kleine Welt noch heil ist und er zum Glück noch nichts Derartiges erleben musste.

Besinnung auf das Wesentliche

Das Leben bringt beide Seiten mit sich, wissen tun wir das alle und doch haut es uns um, wenn es dann passiert. Diese Sekunden, die das Leben stillstehen und verändern lassen. Geprägt durch solch traurige, unfaire und unfassbar schmerzende Momente, möchte ich jeden Tag dankbar sein, an dem meine kleine Welt sich dreht- immer ein kleines Stück weiter und wünsche mir jeden Tag, dass es so bleibt. Für mich und die anderen lieben Menschen. Diese Besinnung auf das Wesentliche – manchmal verliere ich sie und diese bewussten Momente helfen mir, dies wieder in meine Form zu rücken.

Hallo Leben, ich danke dir, dass du mir schenkst, was ich habe!


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