Kinderkurse in der Elternzeit?
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Mit diesem Thema lassen sich tatsächlich Seiten füllen, es gibt mittlerweile so viele Angebote und Kurse. Ich selbst war nicht die Mutter, die gern von Kurs zu Kurs ging und ihr Kind bespassen und fördern wollte. Ich war ehrlicherweise sogar skeptisch und zurückhaltend und nahm mit meinem ersten Kind an keinem Kurs teil.
In der zweiten Schwangerschaft dachte ich dann aber, dass ich mir und meiner Tochter eine kleine Exklusivzeit schenken wollte- Ohne Kind eins, Wäsche, Einkäufe, den anfallenden Erledigungen. Ich war besorgt, dass ich im laufenden Alltag mir zu wenig diese Momente einräume, für mich und meine kleine Tochter.
Als Pädagogin las und hörte ich tatsächlich viel, verglich und probierte neben Baby-Schwimmen, Spielzeit und dem Pikler Kurs ein wenig aus. Den für uns richtigen Kurs hatte ich noch nicht gefunden.
Welcher Kurs ist der passende?
Die Frage ist natürlich, ob es überhaupt ein Baby-Kurs sein soll/ muss. Natürlich nicht! Auch hier gilt, jede Mutter, jeder Vater und jedes Baby ist individuell und nichts muss. Nur kenne ich den Wunsch nach eben dieser besonderen Zeit zu zweit in der Elternzeit.
Für mich war wichtig, dass uns der Kurs entspannt, keine Pflicht und keinen extra Termin darstellt und mein Kind sich wohlfühlt. Zudem möchte ich kein Treffen, in dem ein Kind mit dem anderen verglichen wird und es darum geht, welches Kind kann sich zuerst drehen, setzen oder laufen. Ich sehnte mich nach einem Kurs, der bedürfnisorientiert und individuell ist.
Als Pädagogin bin dann ich auf einen Kurs namens FenKid aufmerksam geworden. Ich habe gehört, dass es dabei um Beobachtung des Babys geht und die freie Bewegungsentwicklung im Vordergrund steht. Auch las ich, dass dieser Elemente von Emmi Pikler enthält und seit der ersten Schwangerschaft war ich ein großer Fan von ihrer Leitidee, den Kindern die Zeit zu geben, die sie benötigen. Etwas, was zuhause und auch in der Arbeit im Kindergarten so enorm wichtig ist. Mich sprachen die Inhalte so sehr an, dass ich die Ausbildung zur FenKid Leiterin machte.
Was ist also FenKid?
FenKid ist ein wissenschaftlich anerkanntes Konzept, das auf den Erkenntnissen der Bindungstheorie (Ainsworth, Pikler, Grossmann) und der der Bildungsforschung (Montessori, Largo, Hüther, Juul) aufbaut
Das Konzept wurde in München entwickelt von der Beratungsstelle für Natürliche Geburt. Der Begriff FenKid kommt von „Frühentwicklung des KinDes“.
Wie läuft dieser Kurs ab?
Im FenKid Kurs treffen sich Erwachsene und ihre Babys oder Kleinkinder in einem großen, warmen Gruppenraum. Es gibt diverse Kurse, gestaffelt nach dem Alter der Kinder, ab 3 Monaten bis circa 3 Jahren. Einige Regionen bieten auch extra Väter FenKid Kurse an.
Ähnlich wie dies auch aus anderen Kursen bekannt ist, bieten Lieder und Bewegungsspiele einen äußeren Rahmen. Es folgt eine Entspannungsübung (Zumiko) für Erwachsene, die zum Kernstück überleitet- dem freien Spiel. Die Kinder gehen auf »Entdeckungsreisen« in einem Raum, indem sie alters- und entwicklungsgerechtes Spiel- und Bewegungsmaterial in einer vorbereiteten Umgebung finden. Das freie Spiel, bei dem die Eltern ihrem Kind Achtsamkeit schenken ohne sie aktiv zu bespielen, ist ein zentrales Element und wird von den Eltern als sehr wohltuend empfunden. Die Mutter oder/ und der Vater dürfen in dieser Zeit das Kind bei seinem Tun beobachten.
Besonders empfinde ich, dass die Kursleiterin oder der Kursleiter durch kleine Fachbeiträge über ausgewählte Themen – von der Auswahl des Spielzeugs über die feinfühlige Pflege, das kindliche Schlafbedürfnis, die Spracherziehung bis hin zu Tipps zur Bewegungsförderung beim Kind und der Achtsamkeit der Eltern gegenüber sich selbst, informiert.
Diskussionen und Fragen zum Alltag im Leben mit dem Kind runden die Kursstunden ab. Es bleibt Zeit zum Austausch.
Die Gruppen sind mit maximal 8 Erwachsenen und ihren Kindern klein und harmonisch.
Warum einen FenKid-Kurs machen?
Ein FenKid-Kurs gibt dir zum einen Informationen und Wissen über die Entwicklung und Förderungsmöglichkeiten deines Babys oder Kindes ohne das Kind zu überfordern oder zu bespielen. Es erhält die Ruhe und den Raum, die es für eine entspannte Entwicklung benötigt. Gleichzeitig gibt es Eltern Gelegenheit sich auszutauschen, sich zu vernetzen und mit einer oder einem Pädagogen/in in Kontakt zu sein,
Ähnliche Angebote
Neben FenKid gibt es weitere Babykurse wie PEKiP, DELFI, ElBa, Spielzeit und andere Krabbelgruppen.
Weitere Informationen findet ihr unter: www.fenkid.de. Vielleicht hat es den einen oder die andere angesprochen. Die Kurse verbreiten sich in Deutschland zunehmend und im Herbst erscheint auch ein Buch „Das FenKid-Buch für Eltern: Kindern von 0-3 Jahren liebevoll Halt geben.