Ihr interessiert euch für die Themen rund um Schwangerschaft und Babyzeit in Spanien? Dann ist dieser Artikel für euch perfekt! Meine liebe Leserin Anett hat sich zeit genommen und mir im Interview Rede und Antwort gestanden. Im Vergleich zu Deutschland ist hier nämlich einiges anders, anderes wiederum erstaunlich ähnlich!
Aber lest selbst!
hat sich zeit genommen und mir im Interview Rede und Antwort gestanden. Im Vergleich zu Deutschland ist hier nämlich einiges anders, anderes wiederum erstaunlich ähnlich!
Aber lest selbst!
Und solltet ihr euch für weitere Themen interessieren, hinterlasst gern ein Kommentar.
Frage: Erzähl doch mal, was hat dich nach Spanien verschlagen und wo lebst du?
Ich lebe seit dem Sommer 2008 auf Mallorca. Einer meiner Freundinnen lebte zur der Zeit hier und war gerade im Begriff zu heiraten. Das war mein erster Urlaub und somit auch mein erster Berührungspunkt mit der Insel. Mir hat es wunderbar gefallen und diese Insel war nach dem Krebstod meines Opas, der mich mächtig aus der Bahn geworfen hatte, wie Seelenbalsam. Da es mir in Deutschland nach wie vor sehr schlecht ging, musste ein Tapetenwechsel her. Ich habe wirklich allen Mut und das letzte bisschen Kraft zusammengenommen, um mir einen Job auf Mallorca zu suchen und quasi ein neues Leben zu beginnen, wenn auch zunächst nicht mit der Absicht dauerhaft zu bleiben.
Frage: Und hier in Spanien wurdest du auch schwanger?
Ja, nach unserer Hochzeit im Spätsommer 2015 bin ich Anfang 2016 schwanger geworden.
Frage: Wie hast du deine Schwangerschaft verlebt?
Schwangerschaft in Spanien
Verzeichnis
An meine Schwangerschaft habe ich sehr gute und schöne Erinnerungen. Nachdem die typischen Begleiterscheinungen im ersten Schwangerschaftstrimester weitestgehend abgeklungen waren, hatte ich quasi eine Bilderbuchschwangerschaft. Ich habe mich rundum wohl gefühlt und jede Sekunde mit dem wachsenden Bauch genossen. Je größer und je runder der Bauch wurde, desto mehr habe ich gestrahlt und die Zeit genossen. Dementsprechend überrumpelt war ich als ich drei Wochen vor dem Entbindungstermin einen Blasenriss hatte und damit klar war, dass unsere Tochter sich auf den Weg macht. Dies ist sicherlich auch der Tatsache geschuldet, dass ich zu diesem Zeitpunkt noch ganz regulär meinem Vollzeitjob nachgegangen bin und vom Kopf her noch gar nicht auf die Geburt eingestellt war, sondern es im Büro noch so viel zu erledigen gab bevor das Baby kommen sollte.
Frage: Zum Thema Ärzte, Hebammen und Geburt, hast du gute Unterstützung gefunden?
Ich glaube, dass ich bzw. wir unter den uns zur Verfügung stehenden Optionen die ausgewählt haben, die mir bzw. uns in unserer Situationen und unseren Umständen am besten und sinnvollsten erschienen. Hier fehlt mir natürlich die eigene Erfahrung in Deutschland, da ich hier quasi nur vom Hörensagen von Freundinnen berichten bzw. vergleichen kann.
Betreuung in der Schwangerschaft
In Spanien gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten, sich in der Schwangerschaft betreuen zu lassen. Die Betreuung während der Schwangerschaft über die Sozialversicherung (staatlich) und auch die Entbindung in einem staatlichen Krankenhaus genießt insgesamt auf den Balearen und im Vergleich zu anderen spanischen Regionen auf dem Festland einen recht guten Ruf. Die Balearen gelten sogar als sehr fortschrittliche im spanischen Vergleich, auch wenn es hier nicht in jedem Krankenhaus üblich oder möglich ist, dass der werdende Papa im Falle eines Kaiserschnitts mit in den OP darf. Die zweite Option ist die Begleitung der Schwangerschaft über die private Krankenversicherung, die hier viele zusätzlich abgeschlossen haben. Meine Entscheidung für die Betreuung im Zuge der privaten Krankenversicherung basierte hauptsächlich darauf, dass in den staatlichen Einrichtungen eigentlich immer mallorquinisch gesprochen wird. Und das kann hier ein sehr schwieriges Thema sein. Es mag viele Menschen geben, die sich sprachlich ihrem Gegenüber anpassen, also wenn ich spanisch spreche, man mir auf Spanisch antwortet. Es gibt aber auch viele überzeugte Mallorquiner, die – komme was da wolle – bei mallorquinisch bleiben. Auch wenn ich nach 10 Jahren einiges auf mallorquinisch verstehe, habe ich mir dennoch nicht zugetraut mit der Geburt mich dieser Situation auszusetzen und eventuell zu riskieren, dass ich nicht mehr als die Hälfte verstehe und damit vielleicht auch Entscheidungen unter der Geburt über meinen Kopf hinweg entschieden werden. Das bedeutet also, dass ich während der Schwangerschaft durch meinen Frauenarzt betreut wurde und ich mir zu gegebener Zeit ein Krankenhaus ausgesucht habe, in dem ich entbinden möchte und in dem mein Frauenarzt ebenfalls begleiten kann. Sobald man nämlich mit Wehen in das ausgesuchte Krankenhaus geht, wird der Frauenarzt darüber informiert und entscheidet unter Umständen die weiteren Schritte mit den Hebammen des Krankenhauses. Während der Geburt wird man von den Hebammen dort begleitet und sobald es zur eigentlichen Geburt kommt, kommt der Frauenarzt hinzu. Bei Komplikationen stehen aber auch Frauenärzte des Krankenhauses jederzeit bereit.
In Spanien ist eine Begleitung der Hebamme in der Schwangerschaft wie man es aus Deutschland oft kennt, so nicht möglich. Zwar gibt es in den Zentren des IB Saluts (Sozialversicherung) Hebammen, die einen betreuen, aber meines Wissens übernehmen diese lediglich das Wiegen, Blutdruck messen etc.
Frage: Wenn du möchtest, erzähl doch mal von deiner Geburt. Wie ging es dir, hast du etwas im „Ausland“ vermisst? War es ungewohnt?
Geburt im Ausland?
Insgesamt hatte ich „unter dem Strich“ eine schöne Geburt, auch wenn nicht alles so lief wie ich bzw. wir es uns erwünscht und erhofft hatten. Einige Stunden nach dem Blasenriss, aber mit noch recht unregelmäßigen Wehen sind wir ins Krankenhaus gefahren und mussten gleich dort bleiben, da mein Frauenarzt festgelegt hatte, dass ich am kommenden Morgen eingeleitet werden sollte. In der Nacht setzten die Wehen ein, sodass an Schlaf und Ausruhen nicht mehr zu denken war. Dennoch wurde am kommenden Vormittag über Wehentropf eingeleitet. Da es mir mit Wehentropf und CTG quasi unmöglich war mich zu bewegen, kam die Geburt nicht wirklich in Schwung, sodass uns am Nachmittag mitgeteilt wurde, dass es sozusagen zu einem Geburtsstop gekommen war. Ich war darüber ziemlich entsetzt, denn die Wehen überrollten mich, aber es ging einfach nicht voran. Die Hebamme legte mir letztendlich eine PDA ans Herz, um etwas auszuruhen und in der Hoffnung, dass der Körper sich unter der PDA ebenfalls etwas entspannen konnte und es damit dann doch wieder vorwärts ging. Glücklicherweise ging die Rechnung auf und unsere Tochter konnte auf natürlichem Weg zur Welt kommen.
Geburt im Krankenhaus
Im Großen und Ganzen habe ich mich einerseits schon gut aufgehoben gefühlt, auch wenn ich mich in einem Krankenhaus nicht wirklich wohlgefühlt habe. Die Einschränkungen empfand ich schon als stark. Ich durfte beispielsweise nichts im Kreißsaal essen und ich war schon nach der Nacht, also bevor es überhaupt richtig losging, total hungrig. Du weißt ja, was die Spanier so frühstücken. Eine Magdalena in ihren Kaffee getunkt. So sah mein Frühstück auch aus…mein Hunger war aber so groß, dass ich hätte eine halbe Kuh verspeisen können. Im Kreißsaal gab es dann gar nichts mehr – nur Fruchtsäfte. Das war wirklich bitter. Ich verstehe, dass der Körper unter der Geburt zum Ausscheiden jeglicher Art neigt, aber mir war schon so übel vor Hunger und wenn man dann einfach nichts bekommt, und man schon bittelt und bettelt. Auch die eingeschränkte Bewegungsfreiheit durch Wehentropf und CTG und die Kompromisslosigkeit seitens der Hebamme, das CTG vielleicht für 10 bis 15 Minuten mal abzunehmen, war für mich nicht schön, denn ich saß quasi auf einem Stuhl und habe darauf gewartet, dass sich der Muttermund öffnet. Alternativ konnte ich mich auf ein Bett legen oder auf den Ball setzen, der mir allerdings viel zu niedrig war und ich darauf nicht lange sitzen konnte. Ein bisschen mehr Kompromissbereitschaft hätte ich mir da schon gewünscht. Ich denke aber, dass die Geburt genauso auch in einem deutschen Krankenhaus stattfinden hätte können. Letztendlich hängt doch mehr von den Einstellungen und Ansichten der involvierten Personen, also der Hebamme(n) und dem Frauenarzt, ab als von der Einrichtung an sich.
Frage: Nun gibt es in Spanien ja eher selten Babykurse, Eltern-Kind-Kurse und auch nur eine 4 monatige Elternzeit. In Deutschland, besonders in größeren Städten gibt es reichliche Angebote für die Baby- und Kleinkindzeit. Wie hast du das erlebt?
Geburtsvorbereitungskurs, Babykurse, Eltern-Kind-Kurse
Ich würde eigentlich nicht sagen, dass es eher selten Babykurse oder Eltern-Kind-Kurse gibt. Sicherlich ist es, wie in Deutschland auch, hilfreich, wenn es im Freundes- und Bekanntenkreis schon Mamas gibt, bei denen man sich mal erkundigen kann, was sie so an Kursen gemacht haben oder wie ihre Erfahrungen sind. Ich habe aber eher den Eindruck, dass es ausreichend Möglichkeiten für Eltern gibt, Kurse zu finden. Es kann allerdings sein, dass diese Angebote eventuell regional sehr unterschiedlich ausfallen. Über die Sozialversicherung kann man nicht nur von einer Hebamme betreut werden (im Gegensatz zu Deutschland kann man sich diese nicht aussuchen, sondern wird ihr zugeordnet. Außerdem kommt die Hebamme auch nicht zu einem nach Hause, sondern man bekommt wie bei einem Arzt einen Termin. Sollten einem also nach der Geburt einige Fragen oder Unsicherheiten auf der Seele brennen, muss man eben einen solchen Termin abwarten oder aus der Erfahrung von Familienangehörigen bzw. dem Freundeskreis schöpfen.), sondern diese führt auch den Geburtsvorbereitungskurs durch. Ebenfalls weiß ich, dass zumindest hier in meinem Wohnort dort auch ein Rückbildungskurs angeboten wird.
Die private Krankenversicherung enthält ebenfalls die Möglichkeit einen Geburtsvorbereitungskurs zu machen, der hier in der Regel von den Krankenhäusern durchführt wird.
Besonderheit: Physiotherapie
Was mir hier aufgefallen ist und was ich aus Deutschland in der Form so nicht kannte, ist, dass es Physiotherapien gibt, die sich auf verschiedene Aspekte in der Schwangerschaft und auch danach spezialisiert haben. Zum einen werden Kurse für Schwangere angeboten, die geburtsvorbereitend sind, zum Beispiel Schwangerengymnastik als Mischung aus Pilates und Yoga um u. a. Übungen zu verinnerlichen, die die Anfangsphase der Geburt erleichtern sollen. Es gibt aber auch einen sehr spezialisierten Kurs zur Geburtsvorbereitung, den man in der Regel als Elternpaar besucht. Hier wird einem die Dammmassage gezeigt/ erklärt, die Übungen werden mit der Physiotherapeutin durchgeführt und auch das Veratmen und Pressen können (ab einer bestimmten Schwangerschaftswoche) geübt und nachempfunden werden. Diese oftmals auf die Schwangerschaft spezialisierten Physiotherapien bieten meistens auch die Möglichkeit zum Besuch des Rückbildungskurses nach der Geburt an. Dies wird auch von der Sozialversicherung abgedeckt, allerdings können hier die Mamas (meines Wissens nach) nur alleine kommen, während die Physiotherapien oftmals die Möglichkeit anbieten, dass das Baby zum Rückbildungskurs mitgebracht werden darf. Ebenfalls dazu gehört inzwischen ein Kurs zur Babymassage.
Ich denke also schon, dass ein gewisses Angebot vorherrscht, aber vielleicht nicht in der gleichen Vielfalt wie man es z. B. aus deutschen Großstädten kennt. Und wie so oft müssen diese Kurse aus privater Tasche gezahlt werden.
Frage: Hast du etwas vermisst oder vielleicht in Spanien sogar besonders genossen?
Geburtshaus?
Mir fällt da sofort die Option des Geburtshauses ein. Ich empfand es schon immer etwas befremdlich mit einer Geburt in ein Krankenhaus zu gehen. Ich bekomme doch ein Kind, aber ich bin doch nicht krank. Eine Hausgeburt käme für mich durchaus auch in Frage, muss aber aus privater Tasche bezahlt werden, und günstig ist das nicht gerade. Es gibt also nur die Möglichkeit Krankenhaus – ohne diese Option verteufeln zu wollen.
Fürsorge und Mutterschutz
Vermisst habe ich oft ein bisschen >>Fürsorge<< der Schwangeren gegenüber. Den Mutterschutz wie in Deutschland, der sechs Wochen vor Geburt in Kraft tritt, gibt es hier nicht. Ist durch den ausgeübten Beruf kein Risiko festgelegt, stehen die Chancen recht schlecht, dass man vor der Geburt aus dem Berufsleben „aussteigen“ kann. Meine berufliche Tätigkeit im Büro stellte also kein Risiko dar, sodass man quasi bis zum Einsetzen der Wehen rein theoretisch arbeiten kann. Grundsätzlich ja keine falsche Vorgehensweise, aber auch im Bürojob ist es nicht so, dass man sich jeden Tag wie aus dem Ei gepellt fühlt. Selbstverständlich kann man natürlich zum Hausarzt gehen und dort Beschwerden darlegen, aber man unterscheidet in Spanien zwei Arten von Krankschreibung, einmal die „baja maternal“ (Schwangerenkrankschreibung) und die „baja laboral“ (Arbeitskrankschreibung). Letztendlich legt der Hausarzt fest, welche Krankschreibung erfolgt. Wird während der Schwangerschaft die „baja maternal“ ausgestellt, wird diese von den 16 Wochen Mutterschutz abgezogen, die ja eigentlich erst mit Geburt des Kindes beginnen. Ich persönlich finde das schon ganz schön hart. Was ich allerdings in vollen Zügen Dank der privaten Krankenversicherung genossen habe, war das Familienzimmer nach der Geburt und die Tatsache, dass der Papa ebenfalls da bleiben durfte und wir von Anfang an richtig Familie sein durften, auch mit den schlaflosen Nächten. Das empfand ich als sehr schön, denn in den staatlichen Krankenhäusern besteht diese Möglichkeit nicht.
Frage: Viele Kleinstkinder gehen in Spanien bereits früh in die sogenannte Guardería. Wie war das bei euch?
Mutterschutz und Elternzeit
Ja, das stimmt. Viele Eltern können sich über die gesetzlich eingeräumten 16 Wochen Mutterschutz hinaus nicht leisten noch länger zu Hause bleiben. Das erklärt sicherlich, warum hier so oft die Großeltern ganz stark in die Kinderbetreuung eingebunden sind oder eben die ganz Kleinen schon in die Krippe müssen. Ist man auf die Krippe angewiesen, stillen die Mamas oftmals schon ab, da die Krippen oftmals den Aufwand betreiben würde den Babys die abgepumpte Muttermilch zu geben, ihnen das aber oftmals aus hygienischen Gründen untersagt ist.
Für mich war der Gedanke von Anfang unerträglich, dass ich mein Kind mit nicht mal vier Monaten in die Obhut einer anderen Person, sei es Familie oder einer Einrichtung zur Kinderbetreuung, gebe. Eigentlich wollte ich immer das erste Jahr auf alle Fälle zu Hause bleiben, auch wenn es bedeutet würde, den Gürtel enger zu schnallen. Letztendlich kam es aber so, dass meine Vertretung im Büro während des Mutterschutzes ausfiel und kein Ersatz gefunden werden konnte. Da ich schon sehr lange in dem Unternehmen tätig bin, lag mir schon am Herzen eine Lösung zu finden, die auch meinem Chef in dieser Situation etwas helfen würde, sodass ich wirklich sehr großes Glück hatte, dass er sich auf den Versuch einließ und mir die Möglichkeit einräumte mit Kind zu arbeiten. Glücklicherweise wurde dennoch jemand für das Büro eingestellt, sodass ich mit dem Baby ausreichend Spielraum hatte, wenn mal die Windel gewechselt werden musste oder gestillt werden sollte. Klingt natürlich erst mal toll, aber es birgt auch viel Verantwortung, denn es ist alles andere als einfach mit einem Baby seiner Arbeitszeit nachzukommen bzw. sich daran zu gewöhnen, dass man die Arbeitszeit eher nicht am Stück abarbeiten kann, sondern Schlafenszeiten des Kindes nutzt, oder Momente der Selbstbeschäftigung bzw. abends dann in einer Nachtschicht noch die letzten Arbeiten erledigt. Dennoch bereue ich es nicht. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass ein so kleines Baby einfach zur Mama gehört. Ich habe seitdem sehr viel über mich, unsere Tochter und unsere Grenzen gelernt und darüber bin sehr dankbar, auch wenn es Tage gibt, in denen viele Tränen flossen.
Krippe, Kita, Eingewöhnung
Inzwischen geht meine Tochter einigen Wochen in den Kindergarten. Da sie zweisprachig aufwächst (deutsch/ spanisch) war es mir sehr wichtig, dass mein Kind auch den Bezug zu meiner Muttersprache bekommt und ganz besonders, dass sie auch sieht, dass nicht nur ich in ihrem Umfeld deutsch spreche. Hier haben wir uns, auch wenn es eine kostenintensivere Lösung ist, für einen zweisprachigen Kindergarten entschieden, der die Kinder in Deutsch und Spanisch betreut. Hier gibt es eine Eingewöhnung, wie man sie (meine ich) inzwischen kennt bzw. wie sie auch üblich ist: Man verbringt also die ersten Tage im Kindergarten komplett mit dem Kind und schaut, wie es sich einlebt und wohlfühlt. Parallel werden die Stunden im Kindergarten angepasst und es wird damit begonnen, dass man sich als Elternteil beginnt von dem Kind zu lösen; den Raum kurz verlassen bis dahin, dass man schon mal eine Runde im Ort spazieren gehen kann. Die Schnelligkeit der Eingewöhnung und der Ablauf liegen hier individuell beim Kind.
Frage: Und nun noch mal zum Thema Finanzen. Da sieht es ja im Süden ja auch etwas anders aus. Es gibt nur 4 Monate Elterngeld, kein Kindergeld, für berufstätige Mütter mit Kindern bis 3 Jahre einen Bonus von circa 100,- und die Krippen kosten zum Teil ein paar hundert Euro. Klingt im Vergleich zu Deutschland nicht so gut. Wie habt ihr die Zeit gemeistert? Hast du noch einen Geheimtipp für die werdenden Eltern?
Finanzielle Unterschiede – Kindergeld
Stimmt, auch beim Thema Finanzen sieht es hier im Vergleich zu Deutschland eher düster aus. Eine Unterstützung durch den Staat wie man es in Deutschland kennt, gibt es hier nicht, bis eben auf die Ausnahme, dass arbeitende Mütter bis zum 3. Lebensjahr einen Bonus von EUR 100,00 monatlich bekommen können, aber auch hier muss man bestimmte Bedinungen erfüllen (Einkommensgrenze und Mindestarbeitszeit von vier Stunden am Tag). All das macht es ja für die Eltern weder einfacher noch leichter. Wir haben immer versucht aus den zur Verfügung stehenden Optionen die auszusuchen, die unseren Wünschen/ Vorstellungen (am ehesten) entsprechen bzw. wir gucken mussten, wo wir Kompromisse eingehen müssen und wie der/ die Kompromiss(e) aussehen könnte(n). Aber das muss jedes Elternpaar für sich entscheiden. Ich habe da auch keinen Geheimtipp, denn ich denke, jeder muss seinen eigenen Weg finden, auch wenn es hier nur sehr eingeschränkte Optionen gibt. Der Weg, den wir bis heute gegangen sind und die Entscheidungen, die wir bis heute getroffen haben, müssen nicht der richtige Weg oder die richtige Entscheidung für andere Elternpaare sein. Die Umstände und die Hintergründe sind sehr unterschiedlich und sehr individuell. Ich finde es nur wichtig, dass man sich mit den Entscheidungen, die man trifft bzw. treffen muss(te) und mit denen man an manchen Stellen vielleicht auch nicht sehr glücklich ist, sich dennoch damit arrangiert oder das Beste aus der Situation macht.
Liebe Anett, einen herzlichen Dank für dein ehrliches und interessantes Interview! Alles Liebe für euch als Familie und die Kindergartenzeit!
DANKE!
1 Schreibe etwas
Mit jedem weiteren Kind wird man im Kreissaal mutiger, notfalls geht man halt einfach nochmal und isst ne Pizza 😀
Viel Glück mit Deinem Kind weiterhin!