Hans Hopf, 1. Aufl. 2019, 223 Seiten, broschiert
ISBN: 978-3-608-96191-1
Jungen: Was sie brauchen, was wir geben können
Verzeichnis
Der Klett-Cotta Verlag stellt ein neues Buch vor. Für meine LeserInnen stellte er großzügigerweise drei Exemplare zur Verlosung bereit. Im Folgenden möchte ich euch einen kleinen Einblick ins Buch verschaffen.
Zuerst zögerte ich etwas und fragte mich, ob es nötig ist, extra ein Buch über Jungen zu verfassen. Beim Blick in das Buch wurde mir schnell klar, dass es viele interessante Themen mit sich bringt!
Der Autor Hans Hopf verfasste 2013 ein psychoanalytisches Fachbuch mit dem Titel „Die Psychoanalyse des Jungen“ und erweiterte seine Gedanken in diesem Werk, verpackt in verständlicher Sprache.
Worum geht es?
Das sagt der Verlag: „Anders als früher und eher als Mädchen haben Jungen es schwer, eine sichere Identität zu entwickeln und gefahrlos durch die heutige Zeit zu kommen. Eltern wissen nicht weiter, Lehrer resignieren, Ärzte verschreiben Medikamente. Die Leser erfahren, wie wir Jungen optimal fördern können, was sie brauchen, um sicher durch die Kindheit zu kommen und wie sie seelisch widerstandsfähige und gesunde Erwachsene werden.
Viele Jungen sind liebenswert und beglücken uns durch Kreativität, Ideenreichtum, Forscherdrang und Technikbegeisterung. Doch immer mehr haben sich nicht im Griff, sind unkonzentriert und zappeln, sind laut und bockig, Angeber, Störenfriede, manchmal Versager und im schlimmsten Fall gewalttätig. Hopf verdeutlicht, welchen äußeren Einwirkungen Jungen in unserer Gesellschaft ausgesetzt sind und wie diese Erfahrungen sie als Kind und später als Männer prägen. Die Jungen sind die Emanzipationsverlierer, die in ihrer männlichen Eigenart nicht hinreichend gefördert werden. Wenn Mütter, ErzieherInnen und LehrerInnen nicht verstehen, was in Jungen vorgeht, unterdrücken sie unbewusst deren gesunde Entwicklung. Hopf zeigt, wie Jungen auf die Anforderungen des Lebens vorbereitet werden können in einer Zeit, in der traditionelle Männerbilder überholt und Identitäten fragiler geworden sind.“
Spielt das Geschlecht eine Rolle?
„Hauptsache gesund!“, sage ich, aber nach wie vor sind wir nicht frei von Rollenzuschreibungen, Erwartungen und können uns manchmal auch einfacher mit dem gleichen Geschlecht identifizieren, oder eben auch bewusst mal abgrenzen. Aber, ja, es spielt eine Rolle.
„Nach 45 Jahren Kinderpsychoanalyse bin ich davon überzeugt, dass Jungen bei neutraler Haltung und gleichschwebender Aufmerksamkeit bevorzugt mit Klötzen spielen, mit Autos und mit Technik. Diese Neigung ist ein Ergebnis von angeborenen und sozialen Faktoren.“
Hopf, 2019, 214
Aufbau des Buches
Das Buch ist in 14 Kapitel gegliedert. Beim Lesen wird man direkt mitgenommen, denn der Autor beginnt seine Kapitel gern mit kleinen Beobachtungen und Gesprächswiedergaben.
Der Autor thematisiert die gesellschaftlichen Einflüsse, die Digitalisierung, die Rolle der Mutter und des Vaters, die Rolle der elterlichen Beziehungen sowie die der Geschwister. Hopf widmet sich der psychosexuellen Entwicklung der Jungen und nimmt die LeserInnen mit in die Zeit, wenn die Jungs erwachsen werden. Den Themen der Aggression und Bewegungsaktivitäten und Aufmerksamkeit im Zusammenhang mit der ADHS-Frage und schließt das Buch mit sieben Kernthesen ab.
An wen richtet sich das Buch?
Diese Buch richtet sich an:
– Eltern
– Erziehende- Alle, die beruflich in irgendeiner Form mit Jungen zu tun haben
– PsychologInnen und ÄrztInnen
– Heimpersonal
Mein Fazit
Es ist zu meiner Freude definitiv kein Buch über Klischees, sondern entwicklungspsychologisches Wissen wird anschaulich und leicht verständlich übermittelt.
Der Autor lässt spüren, dass er aus seinem langjährigen Erfahrungsschatz schöpft. „Jungen verstehen“ ist definitiv ein Buch, in welches man über die Jahre hinweg immer mal blicken und sein Wissen auffrischen kann. Die Unterteilung in die vielen Kapitel und Unterpunkte laden dazu ein!
Bei Interesse könnt ihr das Buch direkt hier bei Amazon erwerben:
*Affiliatelink/Werbelink*