Kinder trauern auf ganz verschiedene Weise, abhängig vom Verlust, der Beziehung, ihrem Wesen und auch ihrem Alter.
Die Gefühle der Kinder
Jüngere Kinder können meist noch nicht verstehen, was es bedeutet, wenn ein Mensch tot ist. Sie entwickeln ihre eigenen Vorstellungen, wo dieser tote Mensch ist. Vielleicht auf einer Reise, oder im Flugzeug oder im Himmel. Auch ist nicht klar, ob sie wieder kommen. Das Verständnis von zweit ist noch nicht greifbar für sie.
Ältere Kinder haben bereits eine Vorstellung davon, was dieses „weg sein“ bedeutet. Sie gehen mit den Gefühlen aber sehr unterschiedlich um. Während das eine Kind oft weint, seine Gefühle zum Ausdruck bringt und beispielsweise schlecht schläft und Ängste zeigt, zieht sich das andere zurück und zeigt die Trauer nicht bewusst. Jedes Kind ist verschieden. Einige Kinder erinnern sich sehr genau an die letzten Erlebnisse und teilen die Erinnerungen, während wir anderen ihren Schmerz gar nicht anmerken.
Unsere Gefühle
Kinder spüren und erleben natürlich auch unsere Gefühle und sehen unseren Umgang mit dem Thema Tod. Sie benötigen Informationen und haben ein Recht kindgerecht einbezogen zu werden. Das ist nicht immer leicht, besonders wenn wir selbst mit unserer Trauer beschäftigt sind und die ggf. vor Schmerzen schützen wollen.
Aber die Traurigkeit und der Verlust gehört zum Leben dazu, wie die Freude und Geburt eines Menschen. Auch wenn wir die bunten Seiten des Lebens bevorzugen, so können wir uns nicht vor der anderen schützen oder gar verstecken.
Es ist wichtig zu akzeptieren, dass jeder anders mit seiner Trauer umgeht und dass ein gegenseitiges Halten und Trösten die Schmerzen lindert, aber nicht aufheben kann.
Ja, die Wunden brauchen Luft zum Atmen und sie werden von Zeit zu Zeit immer mal wieder besonders weh tun. Es ist erlaubt zu lachen und wichtig gemeinsame Rituale zu entwickeln, einen Raum für das Geschehene zu schaffen.
Trauer ist Liebe, die weint. Wir sind traurig, weil wir lieben und das Vermissen und das Unverständnis einfach unsagbar weh tut.
Gewiss wird es von Zeit zu Zeit ruhiger und leichter für groß und klein. Aber selbst Narben dürfen verheilen und dennoch schmerzen. Das gehört zum Leben dazu – leider!